FloW-mIT | Fertigung und Logistik im organisationalen Wandel – menschzentriert und IT-unterstützt

Im Rahmen des Projekts FLoW-mIT wird zu wandlungsfähigen Produktionssystemen geforscht. Die Ziele sind die Bearbeitung von drei Anwendungsbeispielen und die Erstellung eines Handlungsleitfadens für Industrieunternehmen zur wandlungsfähigen Gestaltung der Produktion.

Koordination: Fabian Hock M.Eng.

Laufzeit: 01.01.2023 – 31.12.2025
Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Ausgangssituation

Unternehmerisch und volkswirtschaftlich ergibt sich aus Veränderungen die Notwendigkeit zur kontinuierlichen Anpassung. Insbesondere bei erwarteten Veränderungen haben sich in der Vergangenheit Flexibilitätsstrategien und -korridore in der Industrie bewährt, bei denen Lösungen vorgedacht und proaktiv angelegt wurden. Sehr viel schwerer gestaltet sich hingegen der Umgang mit Veränderungen, die unerwartet auftreten und disruptive Auswirkungen haben. Zwar hat die Wissenschaft seit mehr als 20 Jahren das Konzept der Wandlungsfähigkeit – sprich der Fähigkeit, auf Veränderungen außerhalb vorgehaltener Flexibilitätskorridore in kurzer Zeit und mit geringem Aufwand zu reagieren – in ihrem Forschungs- und Lehr-Werkzeugkoffer. In der betrieblichen Praxis sind die theoriegeleiteten Wandlungsbefähiger „Universalität“, „Kompatibilität“, „Modularität“, „Skalierbarkeit“ und „Mobilität“ jedoch meist nur bedingt und punktuell angekommen. Wandlungsbedarfe werden zu spät erkannt und resultierende Gefahren häufig falsch eingeschätzt.

Zielsetzung

Ziel des Forschungsprojektes FLoW-mIT ist die durchgängige Adressierung folgender drei Bedarfe von produzierenden Industrieunternehmen:

  • Erster Bedarf: Frühzeitiges Erkennen und richtiges Einschätzen der Tragweite von Veränderungen und des resultierenden Wandlungsbedarfs, jeweils auf die individuelle Situation zugeschnitten
  • Zweiter Bedarf: Implizites Wandlungsverständnis und allzeitige Wandlungsbereitschaft, im Zielkonflikt mit Effizienz, bei allen im Unternehmen tätigen Personen, insbesondere im Management und in Expertenfunktionen, damit der Wandel im Bedarfsfall schnell und kompetent gestaltet wird
  • Dritter Bedarf: Durchgängig integrierbare, an unvorhergesehene Änderungen anpassbare Betriebsmittel (Hard- und Software) zur Sicherung von Investitionen in ungewisser Zukunft; Plug&Play-fähige Systeme und Anwendungen für selektive, anwendungsübergreifende Datenaustausche zur aufwandsarmen Rekonfiguration

Hierfür bedient sich das Forschungsprojekt FLoW-mIT an existierenden digitalen Lösungen, die in den vergangenen Jahren im Zuge des Industrie-4.0-Fortschritts entstanden sind. Sie werden als Hilfsmittel gesehen, die Wandlungsfähigkeit der im Projekt beteiligten Unternehmen und – im breiten Transfer – der deutschen Volkswirtschaft zu erhöhen.

Vorgehensweise

Das Gesamtergebnis von FLoW-mIT besteht aus den drei exemplarischen Beispielen „Digitaler Zwilling“, „rekonfigurierbares digitales Shopfloor-Management“ und „wandlungsfähiges Werkerassistenzsystem“. Dies beinhaltet auch die jeweilige operative Ausgestaltung. Die Verwertung auf übergeordneter Ebene wird durch ein entsprechendes Verstetigungskonzept sichergestellt. Im Ergebnis steht ein detaillierter Leitfaden, der Industrieunternehmen gemäß den Erkenntnissen aus FLoW-mIT anleitet, wie Wandlungsfähigkeit durchgängig umgesetzt und geschaffen werden kann.

Das Institut für Produktionsmanagement, Technologien und Werkzeugmaschinen (PTW) wird dabei zur Wandlungsfähigkeit rund um Werkerassistenzsysteme forschen:

  • Analyse aktuell verfügbarer digitaler Werkerassistenzsysteme hinsichtlich der Themen Flexibilität und Wandlungsfähigkeit
  • Erstellen von Handlungsempfehlungen in Form eines Leitfadens zur flexiblen und wandlungsfähigen Gestaltung von digitalen Werkerassistenzsystemen
  • Identifikation von flexiblen und wandlungsfähigen digitalen Werkerassistenzsystemen in Reaktion auf externe Wandlungsbedarfe
  • Identifikation der Potenziale von Assistenzsystemen zur wandlungsfähigen Prozessgestaltung und Validierung anhand ausgewählter Umsetzungen bei Anwendungspartnern

Danksagung

Das Projekt FLoW-mIT wird mit Mitteln des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Wir danken für die Möglichkeit zur Bearbeitung des Projekts.

Konsortialpartner
Die Bearbeitung erfolgt in Kooperation mit folgenden Projektpartnern:

  • SFM Systems GmbH
  • amprela DIGITAL GmbH
  • Fabula Games GmbH
  • Herrmann Ultraschall GmbH & Co. KG
  • HS Mannheim
  • John Deere GmbH & Co. KG
  • KYOCERA Fineceramics Solutions GmbH
  • PROTEKTORWERK Florenz Maisch GmbH & Co. KG
  • TRILUX GmbH & Co. KG
  • TU Darmstadt, Institut PTW

Fördergeber