LeaDTchain | Aktueller Projektfortschritt

Erfolgreicher Videodreh zur Erstellung digitaler Lerninhalte

2023/09/13

Digitale Prozesszwillinge bieten Industrieunternehmen die Möglichkeit, Realdaten in der Produktion, z.B. mithilfe von Traceability-Systemen, zu sammeln und diese im Anschluss digital auszuwerten. Vor diesem Hintergrund kann beispielsweise eine kontinuierliche Überwachung von Prozessen dabei unterstützen, auftretende Probleme bereits in der Entstehungsphase zu erkennen und geeignete Gegenmaßnahmen zeitnah einzuleiten. In der Industrie wird der Digitale Prozesszwilling derzeit nur sporadisch eingesetzt. Hauptursachen hierfür sind vor allem fehlende digitale Kompetenzen der Mitarbeitenden sowie eine unzureichende Integration des Digitalen Prozesszwillings in bestehende Organisationsstrukturen. An diesen Punkten setzt das vom EIT Manufacturing geförderte Projekt LeaDTchain an.

Ziel des Projektes, das im Februar 2023 gestartet ist und eine Laufzeit von zwei Jahren hat, ist die Erstellung digitaler und kompetenzbezogener Lerneinheiten für Führungskräfte und Entscheidungsträger*innen in der Produktion, um die Auswirkungen Digitaler Prozesszwillinge auf den Menschen, die Technik und die Organisation zu untersuchen. Das Konsortium besteht neben dem Institut für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW) aus der Forschungseinrichtung Ideko und dem Werkzeugmaschinenhersteller Soraluce aus Spanien sowie dem Smart Manufacturing Kompetenzzentrum InTechCentras aus Litauen. Der Arbeitsplan des Projektes ist in insgesamt fünf Arbeitspakete unterteilt. Zu Beginn hat das Projektteam den aktuellen Stand der Forschung und bestehende Technologien für den Digitalen Zwilling zur Abbildung ganzer Wertströme analysiert und einen Überblick über verschiedene Anwendungsbereiche erstellt. Im zweiten Arbeitspaket wurden auf dieser Grundlage notwendige Kompetenzen zur Einführung Digitaler Zwillinge für einen kompletten Wertstrom ermittelt. Eine Umfrage, in der Entscheidungsträger*innen sowie Mitarbeitende in der Produktion und angrenzenden Bereichen aus Deutschland, Spanien und Litauen befragt wurden, ermöglichte dem Projektteam die Identifikation von Qualifikationslücken in Schulungen zur Einführung Digitaler Zwillinge. Die Ergebnisse wurden in einer Kompetenzlandkarte visualisiert.

Aktuell arbeitet das Projektkonsortium an der Erstellung digitaler Lerneinheiten, die die zuvor ermittelten Qualifikationslücken bei Mitarbeitenden in Unternehmen schließen sollen. Dabei werden die technische Umsetzung des Digitalen Zwillings eines gesamten Wertstroms, dessen Integration in bestehende Organisationsstrukturen und tägliche Prozesse sowie die korrekte Anwendung Digitaler Prozesszwillinge zur Unterstützung des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses adressiert. In diesem Zusammenhang wurden in der Prozesslernfabrik CiP Lernvideos zu den Themen Digitaler Wertstromzwilling, Indoor-Lokalisierung und Traceability-Systeme zur bedarfsgerechten Datenaufnahme gedreht. Damit können die theoretisch dargestellten Inhalte der Lerneinheiten zusätzlich um Beispiele einer praktischen Umsetzung ergänzt werden.

Impression vom Videodreh in der Prozesslernfabrik CiP in Darmstadt
Impression vom Videodreh in der Prozesslernfabrik CiP in Darmstadt

Die entwickelten Lerneinheiten werden nun mit Industriepartnern validiert und schließlich auf der skills.move Plattform des EIT Manufacturing veröffentlicht. Interessierte Personen, die sich einen Überblick über die erarbeiteten Inhalte verschaffen möchten, sind herzlich eingeladen, unter diesem Link ihre Kontaktdaten anzugeben, um eine kostenfreie Lizenz für die skills.move Plattform zu beantragen. Das gesamte Projektkonsortium freut sich über alle Personen, die Interesse an der Kompetenzvermittlung durch die erstellten Lerneinheiten haben und bedankt sich beim EIT Manufacturing für die Möglichkeit, dieses Projekt bearbeiten zu dürfen.