Digitaler Pionier im Werkzeugmanagement
Optimiertes Werkzeugmanagement und Predictive Maintenance in der mittelständischen Zerspanungstechnik
2023/04/18
Die digitale Transformation zeigt sich zunehmend in der industriellen Praxis produzierender Unternehmen. Dazu bietet das im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Digitale Pioniere kennenlernen“ klein und mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit, ihre entwickelten Lösungen Vertretern aus Forschung und Wirtschaft vorzustellen, um gemeinsam von gemeisterten Herausforderungen und Erfolgen zu profitieren. Mittelstand-Digital Zentrum Darmstadt (MDZ)
Am 30.03.2023 fand die MDZ-Veranstaltung „Digitale Pioniere kennenlernen“ beim mittelständischen Unternehmen statt. Das Thema dieses Formats war die Ergebnisvorstellung des AWB GmbH und Co. KG, in dem es um das optimierte Werkzeugmanagement durch einen Predictive Maintenance-Ansatz in der mittelständischen Zerspanungstechnik ging. Unter Beteiligung der weiteren Konsortialpartner Verbundprojekts EnterPrise (Werkzeuglieferant), Kopp Schleiftechnik (IT-Dienstleister) und der UHP (Traceability und Machine Learning) war das Ziel des Projekts die Transparenz im Werkzeugkreislauf des Anwenderunternehmens AWB zu erhöhen und mittels eines ML-basierten Predictive Maintenance-Ansatzes die Reststandzeiten der Werkzeuge zu bestimmen, um schließlich das Werkzeugmanagement zu optimieren. Forschungsgruppe MiP des Instituts PTW
Die inhaltlichen Themenfelder umfassten
- die Herausforderungen der Technologieauswahl für eine geeignete Werkzeugmarkierung zur prozesssicheren Verfolgung der Werkzeuge,
- die Vorstellung der implementierten Traceability-Lösung in den Werkzeugkreislauf, um Probleme hoher Werkzeugbestände sowie hoher Suchzeiten durch unbekannte Werkzeugstandorte zu adressieren,
- die Möglichkeiten einer Machine Learning-basierten Reststandzeitvorhersage der individuell verfolgbaren Zerspanungswerkzeuge,
- die phasenweise Softwareentwicklung, die für Werker*innen auf dem Shopfloor als Prozessleitsystem bei der Werkzeugverwendung fungiert und sämtliche Schritte des Werkzeugkreislaufs von der Einlagerung, über den Einsatz bis zur Verschrottung sowie die Informationen und Berechnungslogik der Reststandzeiten einzelner Werkzeuge abbildet.
Die Veranstaltung war in drei wesentliche Teile aufgeteilt. Zu Beginn wurden diese Themenfelder im Rahmen einer Präsentation durch alle Konsortialpartner erläutert. Dabei berichtete das Projektteam von Ihren Erfahrungen und Hürden, wie beispielweise die Erzeugung und Bereitstellung von Daten in notwendiger Qualität und Format. Anschließend wurde die entwickelte Gesamtlösung des Projektteams für den Werkzeugkreislauf in der Produktion live demonstriert, um einen realen Eindruck der Funktionen zu vermitteln. Zuletzt gab es die Möglichkeit des informellen Austauschs und der Vernetzung zwischen Teilnehmenden und Projektpartnern.
Während der gesamten Veranstaltung herrschte ein reger Diskurs und Austausch zwischen Teilnehmenden und Projektteam. Von den Teilnehmenden wurde gelobt, dass vor allem Herausforderungen bei der Entwicklung und Implementierung der EnterPrise Lösung genauer beleuchtet wurden. Auf diese Weise konnte ein aufschlussreicher Weg zum Projekterfolg aufgezeigt werden und gemeinsame Problemstellungen von Unternehmen bei der digitalen Transformation identifiziert und diskutiert werden.